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Schwingung – Resonanz – Spiel | Deine Musik in Deinem Leben

Manchmal können wir so herrliche Analogien ziehen und Anregungen und Impulse für das eigene Leben werden lebendig. Im Yoga wird oft von Schwingungen (Vibrations) gesprochen und Musiker haben sogleich konkrete Assoziationen. Also los, probieren wir es mal und denken es durch:

  1. Jedes akustische Musikinstrument erzeugt eine Anfangsschwingung, die einen oft kleinen, leisen Ton erzeugt: Die Gitarrensaite schwingt oder die kleinen Stimmbänder produzieren einen erst mal recht mageren Summton.
  2. Jetzt kommt etwas Spannendes hinzu – der Resonanzraum. Es sind die Räume, die die anfänglichen Schwingungen verstärken und lauter und schöner werden lassen: Der Gitarrenkorpus und – bei der Stimme – der Brustraum, die weite Kehle, der Mundraum, die Nasennebenhölen und die Stirnhöle.
  3. Und wenn diese Anfangsschwingung auf diese Weise verstärkt und veredelt ist, beginnen wir zu üben und Musik zu machen: Verschiedene Töne formen sich zu Rhythmen, Melodien und Harmonien. Wunderbar – so weit zur Musik.

Lass uns mal dieses Modell auf das eigene Leben und unsere Lebensgestaltung übertragen: Was ist meine eigene Schwingung, wo ist mein verstärkender Resonanzboden und welche Musik kann ich damit spielen? Hier kann ich nur Fragen stellen, mit denen du arbeiten kannst – vielleicht kannst du dich auch mit jemanden darüber austauschen (in Resonanz gehen) …

  1. Meine Anfangsschwingung: Was möchte ich tun? Was kann ich gut? Was möchte ich auf- und ausbauen?
  2. Mein stärkender Resonanzraum: Wem kann ich mich mitteilen? Wer schwingt ähnlich? Mit wem kann ich das vertrauensvoll besprechen? Wer könnte mich unterstützen und begleiten und könnte sich freuen über meine Begleitung?
  3. Üben, Spielen und Tun: Mit wem und für wem kann ich üben und spielen und tun? Wie bringe ich “meine Musik” in die Welt für mich und für andere?

“Ins Wasser fällt ein Stein…” – dieses Lied drückt ganz wunderbar aus, wie kleine Impulse erst kleine, dann große Kreise ziehen können.

Ich wünsche Euch viel Mut und Freude damit – wenn ihr mögt und es für euch an der Zeit ist – diese Idee für euch zu bewegen und sie zu teilen. Es ist wunderbar, wenn wir in uns angelegte Wünsche/Talente (Anfangsschwingungen) entfalten (verstärken) und zum klingen bringen (spielen). Dabei ist es nicht hilfreich, auf spätere Erfolge (Anerkennung durch andere) zu schielen und diese Anregung braucht Zeit und Geduld: Möge aber jede noch so kleine Bewegung eine geteilte Freude sein!

Deine Yogalehrer*innen stehen dir als Resonanzräume eigentlich immer zur Verfügung, deine Freund*innen, deine Projektpartner*innen und wenn nötig auch Coaches und Psychologen – keine Scheu!

Deine Persönlichkeit

Deine Stimme – das wichtigste Instrument

Es gibt Yogalehrer*innen, die bei geschlossenen Augen im Lotussitz die komplette Yogastunde ansagen – und das funktioniert! Natürlich darfst du die Augen öffnen, die Bewegungen selber mitmachen, aber diese Yogis zeigen, dass die Stimme eigentlich das wichtigste Instrument für dich ist.

Mit deiner Stimme transportierst du Inhalte und besonders transportierst du durch die Klangfarbe, Sprechtempo, Tonlage und Grad der Anspannung emotional/energetische Botschaften. Inhalt und Ausdruck sollten sich entsprechen.

The medium is the message

Marshall McLuhan

Stell dir vor, jemand leitet eine sehr entspannt angelegte Sequenz ein, auf inhaltlicher Ebene jedoch sehr assoziativ/sprunghaft und auf klanglicher Ebene in hoher Tonlage, großer Lautstärke und schnellem Sprechtempo. Du kannst dir vorstellen, dass das nicht so gut funktioniert. Es lohnt sich also, sich über das Thema “Sprechen” und “Stimme” im Yogaunterricht nachzudenken. Dazu möchten wir auf die inhaltliche Ebene sowie die stimmliche Ebene eingehen.

Die Message oder das Ziel des Yoga ist das “Zur Ruhe Kommen des Geistes” – dem sollte dein Sprechen im Unterricht dienen. Im energetischen Konzept der 3 Gunas sollte deine Sprache sattvig sein – klar, ruhig und präzise (Ziel-gerichtet). Eine tamassige Sprache führt in die Trägkeit, eine rajassige Sprache führt in die Unruhe.

Inhaltliche Ebene

Wenn du deine Inhalte zu lang ausbreitest oder sehr assoziativ sprichst und nicht “zum Punkt” kommst, wirst du deine Teilnehmer entweder in die Trägheit führen oder in die Unruhe. Wenn du die Asanapraxis unpräzise anleitest, werden sie damit beschäftigt sein zu verstehen, was du meinst.

Egal also, ob du nun einen Kurzvortrag hältst oder Übungen anleitest: Du solltest das Ziel haben, kurz und präzise zu sprechen.

stimmliche Ebene

Wie jedes Instrument verfügt auch die Stimme über eine Vielzahl von Modulationsmöglichkeiten. Je versierter der Instrumentalist, desto zielgerichteter kann er diese bewusst einsetzen:

  • Tempo: Variiere dein Sprechtempo bewusst. Es macht einen großen Unterschied, ob du eine fordernde Körperhaltung ansagst oder während der Endentspannung sprichst.
  • Tonhöhe: Variiere deine Tonlage bewusst. Es macht einen großen Unterschied, ob du eine fordernde Körperhaltung ansagst oder während der Endentspannung sprichst.
  • Klangfarbe (Resonanz): Variiere deine Klangfarbe bewusst. Es macht einen großen Unterschied, ob du eine fordernde Körperhaltung ansagst oder während der Endentspannung sprichst.
  • Lautstärke: Variiere deine Lautstärke bewusst. Es macht einen großen Unterschied, ob du eine fordernde Körperhaltung ansagst oder während der Endentspannung sprichst.
  • Artikluation: Musiker kennen die Begriffe von Legato, Staccato, Tenuto, Sostenuto… Hier geht es um die Feinheiten des Stimmeinsatzes.

Es ist absolut sinnvoll, sich von Schauspielern oder Sängern/innen inspirieren zu lassen. Im Rahmen unserer Workshops bieten wir einen Stimmbildungskurs an.

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3.2 Raja Yoga – der 8fache Pfad nach Patanjali

3-2-Raja-Yoga-–-der-8fache-Pfad-nach-Patanjali

Satsangas von Sri M zum Ashtanga (8facher Pfad)

Table of Contents

    der erste und zweite Pfad: Yamas und Niyamas

    der dritte Pfad: Asanas

    der vierte Pfad: Pranayama

    der fünfte Pfad: Pratyahara

    der sechste Pfad: Dharana

    der siebte Pfad: Dhyana


    der achte Pfad: Samadhi

    Deine Persönlichkeit, Ethik

    Niyamas und Yamas

    Die ersten beiden Stufen des Raja Yogas beschreiben ethische Regeln im Umgang mit sich selbst und mit anderen. Diese kurze Zusammenfassung ist aus den Seiten von Yoga Vidya zusammengeschrieben, die sehr lohnenswert zu lesen sind und viele Alltagsbeispiele bereit halten.

    Es lohnt sich, diese “10 (An-)Gebote des Yoga” immer wieder zu vergegenwärtigen im Nachdenken oder in der Meditation, damit sie in dein Handeln fließen können.

    Yamas – Umgang mit anderen

    • Ahimsa – Nichtverletzen: Ahimsa heißt nicht zu verletzen in Gedanken, Worten und Taten. Wir finden dieses Prinzip in allen Religionen: im Buddhismus, im Christentum, Judentum, Konfuzianismus und eigentlich überall.
    • Satya – Wahrheit / nicht Lügen: Satya heißt Wahrhaftigkeit. Sat heißt Wahrheit, Satya ist Verhalten, das aus der Wahrheit kommt und zurückführt zur höchsten Wahrheit. Satya heißt natürlich „nicht lügen“, nicht schwindeln. Es heißt aber auch, dass du nicht jede unangenehme Wahrheit aussprechen musst.
    • Asteya – Nicht Stehlen: Asteya bedeutet, keine materiellen oder ideelen Güter von anderen zu nehmen, sie für sich zu behalten oder im eigenen Namen weiterzugeben oder zu verkaufen.
    • Brahmacharya – Selbstbeherrschung / Vermeidung von sexuellem Fehlverhalten: Brahmacharya bedeutet sich irgendwo einzuschränken, um ein glücklicheres Leben zu haben und um sich spirituell entwickeln zu können. Man verzichtet auf Gewalt als Ausnutzung von Machtposition und man verzichtet auf Bedrängen, Stalking und so weiter und man verzichtet auch auf verschiedenstes Ausnutzen von Gelegenheiten zum Wohl einer langfristigen Beziehung.
    • Aparigraha – Nichtannehmen von Geschenken / Unbestechlichkeit: Aparigraha heißt Unbestechlichkeit, Nichtansammeln und Abwesenheit von Gier. Aparigraha bedeutet hingegen nicht, so ganz persönliche Geschenke, wie sie in Indien beispielsweise gern einander jenseits von Bestechung gegeben werden, anzunehmen. Denn das ist Dana und wiederum etwas Gutes. Genauso kann man dem Partner, der Partnerin etwas schenken, seien es Blumen oder Obst oder anderes. Kinder geben ihren Eltern Dana, die Kollegen geben sich etwas und so weiter. Dies entspricht Verbindung und Liebe.

    Niyamas – Ethik im persönlichen Lebensstil

    • Saucha – Reinheit: Habe ein sattviges Leben, ein klares Leben.
    • Santosha – Zufriedenheit: Habe Zufriedenheit im Sinne davon, das Beste aus allem zu machen und aus jeglicher Opferrolle und dem Beklagen zu gehen und hinein in Selbstwirksamkeit und Selbstverantwortung.
    • Tapas – Enthusiasmus, Überzeugung, Hingabe, Glut, Feuer: Nimm an und gestalte. Bring Energie hinein in das, was du tust und tue das was du tust mit Freude. Aber mache auch weiter, wenn dir die Dinge vorübergehend keinen Spaß machen. Mache auch bewusst solche Dinge, die dir nicht gefallen, um nicht abhängig zu sein von Mögen und Nicht Mögen.
    • Swadhyaya – Selbststudium (Introspektion, Selbsterkenntnis), Studium alter Schriften: Studiere dich selbst und lerne deine Stärken und Schwächen kennen – die Quellen deiner Motivation – lass dich davon nicht zu sehr beeinflussen. Lies selbst die Schriften und richte dich auf das höchste Selbst aus.
    • Ishvara Pranidhana – Hingabe an Gott: Kultiviere eine Beziehung zu Gott. Tue alles, was du tust für Gott. Bitte um Gottes Führung und vertraue darauf, dass Gott dir die Aufgaben gibt, die nötig sind, die dir Kraft geben, das zu tun, was zu tun ist und dass Gott sogar durch deine Fehler wirkt.
    Deine Persönlichkeit, Deine Teilnehmer/innen verstehen

    Guru – brauchen wir eine Lehrerin/einen Lehrer?

    In unserer Welt begegnen wir den Yogübungen in Zeitschriften, im Internet oder in Kursen – das alles sind Wege, auf denen wir kaum eine Beziehung zu einer Lehrerin oder zu einem Lehrer eingehen. Das ist einer der Aspekte des “modernen Yoga”.

    Auf diese Weise werden wir zu uns bestimmten Übungen, z.B. den Asanas hingezogen fühlen und vielerlei Anregungen bekommen: kräftigende Asanas, entspannende und dehnende, anatomisch korrekte, Asanas im Flow und vieles mehr.

    Willst du wirklich den Yogaweg gehen, wie ihn Pantanjali mit seinen 8 Stufen beschrieben hat, wirst du zumindest zeitweise eine Lehrerin, einen Lehrer oder einen Guru brauchen, der oder die dich ganzheitlich voranbringt und dich möglicherweise in für dich zunächst unbequemere Bereiche führt. Erinnere dich – Yoga besteht aus Ethik (Niyamas, Yamas), konkreten Übungen (Asanas, Pranayama, Pratyahara) und geistig/spirituellen Übungen (Dharana, Dhyana) mit dem Ziel von Samadhi.

    Die Verschmelzung von “Innen und Außen” ist der von je her angestrebte Weg des Yoga. Ein Weg der Mitte und Balance.

    In der Tradition schlagen wir vor, einen “Vermittler” zu kontaktieren, einen Guru – jemanden, der für dich Licht ins Dunkle bringt: Díe Balance zwischen Außen und Innen ist ein Drahtseilakt – mal verfallen wir in diese, mal in jene Richtung. Es ist gut, jemanden an seiner Seite zu wissen, der die eigene Entwicklung begleitet (z.B. Ishanath). Erst gegen Ende der Reise dürfen wir vom Sadhguru sprechen, dem “inneren Lehrer”.

    Sadghuru beschreibt das so: “Wenn du ein neues Land erkunden möchtest, wie kommst du am schnellsten voran? Spontan ausprobieren oder jemanden nach dem Weg fragen?”