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Über die Lehre der Leere

Als der Buddha nach seiner Erleuchtung gefragt wurde, was er gefunden hätte, antwortete er: “Frage nicht danach, was ich gefunden habe sondern frage, was ich verloren habe: Angst, Ego, Einsamkeit…”

(Gedächtniszitat)

Und es ist ja oft so, dass wir für Probleme die Lösungen suchen, für Streitereien einen Ansatz der Versöhnung, einen Weg zur Weisheit und Antworten auf unsere Fragen. Unser menschlicher Geist kann das gut und in den alltäglichen Dingen hilft uns seine Analyse oft auch weiter. Was für eine Erfindung: Der menschliche Geist!

Und wenn sich unser Geist mit Geschichten, Antworten und Lösungen füllt nennt er es “Identität” oder “Persönlichkeit”. Aus Erfahrung wird gesagt, dass dies ein “Schleier” sei, “Maya”, die sich stetig wiederhole und neue Erfahrungen nicht zulasse: Willkommen im Hamsterrad.

Wir alle kennen Momente der wunderbaren Selbstvergessenheit. Unser Kopf ist leer nach der Bergwanderung, beim Blick auf die Weite der Berge oder des Meeres… Eine erfüllende Leere, ein Gedanken-loses Sein im Moment. Ein Zustand der frei schwebenden, nicht gebundener Aufmerksamkeit, ein freies inneres Schwingen – dafür gibt es viele Begriffe. Nicht selten trägt uns eine gelungene Yogapraxis in diesen Zustand.

Und wenn wir diesen Zustand wieder verlassen, tauchen neue Inspirationen für unseren Alltag in uns auf – manchmal. Immer jedoch relativieren sich unsere alltäglichen Eindrücke und Erfahrungen. Was vorher noch eine brennende Frage auf Leben und Tod war, hat nun einen Platz im Ganzen gefunden.: “Gelassenheit” beschreibt es ganz gut.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, immer wieder “leer” werden zu können. Nur dann kommt die Klangschale zu ihrem vollen Klang, wenn sie nicht gefüllt ist…

Geist - Übungen, Hintergründe, Energie-Wissen, Seele

Mantras – gesungene Meditationen

“Nada Brama“ – alles ist Klang: die strukturierende Wirkung von Klang

Wir haben an anderer Stelle schon einmal beschrieben, wie die verschiedenen Traditionen des Yoga nahezu alle Aspekte des Lebens beleuchtet und Anleitungen gegeben haben. Im Hatha-Yoga spricht man von den “5 Richtigen” oder von den “5 Säulen”:

  1. richtig Bewegen
  2. richtig Ernähren
  3. richtig (positiv) Denken
  4. richtig entspannen
  5. richtig meditieren

In den vielen Übungen werden Anleitungen für Körper und Geist beschrieben: bewegen, anspannen, konzentrieren, atmen… Mantras werden rezitiert oder gesungen. Zumeist kurze Texte auf Sanskrit, die – monoton gesprochen oder melodisch gesungen und immer wieder wiederholt – auf 5 Ebenen wirken:

  1. Der Geist konzentriert sich auf den Klang und Energie von anderen Tätigkeiten (Grübeln, Planen…) wird abgezogen: Konzentration (Dharana) und Meditation (Dhyana).
  2. Es wird gesagt, dass die Klänge, die durch die Sprache Sanskrit erzeugt werden, durch ihre Schwingung eine direkte energetische Wirkung auf unser ganzes System hätten und unsere Schwingung erhöhen könnten. Im Nada-Yoga wird das genauer beschrieben und praktiziert.
  3. Die Inhalte der Texte sind Lobpreisungen des Göttlichen in seinen vielen Erscheinungen oder reflektieren die göttliche Natur des Menschen. Auch auf inhaltlicher Ebene wirken Mantras erhebend: Der Mensch wird sich seines göttlichen Ursprungs bewusst.
  4. Oft werden Mantras in Gruppen rezitiert oder gesungen und hier erleben wir Gemeinschaft und Verbundenheit – ein wichtiger Aspekt, der das Singen als sozialen Raum beschreibt.

So wirst du das Mantra-Singen/Rezitieren in ganz unterschiedlichen Ausführungen vorfinden: Im Kreis sitzend, tanzend oder in Stille sitzend.


Table of Contents

    die Inhalte der Mantras: positives Denken

    soziale Dimension des Singens

    Wo man singt, da lass dich nieder…

    Körper und Singen: Atmen!


    Zudem sind die positiven Auswirkungen des Singens generell gut untersucht und dieser Liste hinzuzufügen wäre die Wirkung auf unseren Atemapparat. Der Atem vertieft und verlangsamt sich – positive Effekte auf unser Immunsystem lassen sich beobachten. Ein Beitrag des MDR titelt “Wer singt, lebt gesünder”.

    Geist und Singen: Konzentration/Meditation

    Die Kraft der Klänge: Nada Brama und der Urklang „OM“



    Geist-Wissen, Seele

    Die Ego-Blase – gesammeltes Selbst

    Habe ich vor einem Yogakurs in einem Gespräch gehört: ” Es geht doch darum, das Ego zu zurstören…”

    Lasst uns darüber mal nachdenken… Was ist eigentlich das “Ego” und warum erscheint es als “zerstörenswert”? “Ego” bedeutet ja “ich” – Selbst-Zerstörung also? Klingt erst mal nicht besonders yogisch und mir fällt Ahimsa ein: keine Gewalt.

    Also das Ego. Eine Funktion unseres Geistes ist es, ein “Ich-Wissen” oder “Ich-Gefühl” auszubilden. Dabei stützt sich dieser Ich-Eindruck auf bereits, vielleicht über lange Jahre hinweg, Erfahrenes. Es verfestigt sich ein Eindruck, dass wir so und so sind, jenes können und diese nicht können, das eine tun sollten und das andere nicht. Unser Ego besteht also aus einer Reihe von Geschichten, die wir uns begonnen haben, selbst zu erzählen.

    Ego macht unfrei

    Jetzt liegt es auf der Hand: Wenn wir ein mehr oder auch weniger bewusstes Konzept von uns haben, welches sogar Denken, Fühlen und Handeln dominiert, liegt darin eine große Unfreiheit, die uns als ein “so bin ich” kaum auffällt. Unser Ego hindert uns daran, auch mal anders zu sein, andere Erfahrungen zu machen. Zugleich schützt es unser Ich-Gefühl und scheinbar unsere Identität.

    natürliche Kriesen

    Unser Ego kennt natürliche Kriesen, die mit unserem Heranwachsen zu tun haben: Die Trotzphase, in der das Kleinkind seinem größer gewordenen Ego Ausdruck verleiht. Die Pubertät, in der das Kindliche Ego nicht mehr zu halten ist. Die Midlifecrisis, in der etwas Neues hervorbrechen mag. Sicherlich gibt es noch viel mehr kleinere Kriesen, in der alte Ego wie ein zu eng gewordener Mantel abgeworfen werden muss.

    andere Kriesen

    Alles, was gegen dieses Ich-Gefühl, dieses Ego verstößt, irritiert uns, kann Angst bereiten oder auch Wut hervorzaubern. Damit ist unser Ego, unser gesammeltes/erlerntes/erfahrenes ich ziemlich anfällig und verlangt danach, geschützt zu werden.

    Wenn Menschen durch Umwälzungen in ihrem Leben sich vor einem veränderten Alltag sehen, kann nicht mehr dem alten Ego entsprechen gelebt werden und oft folgt eine Kriese, die wir als Egokriese bezeichnen könnten: Veränderungen im Elternhaus, Krankheit, erste Zweisamkeit, Verlust eines nahestehenden Menschen… Wir müssen dann neue Erfahrungen machen und verlassen die Programmierung unseres Egos.

    Darüberhinaus können auch unsere Mitmenschen Dinge sagen und tun, die unserem Ich-Gefühl widersprechen. Verunsicherung, Angst und oft auch kaum verständlicher Ärger tauchen auf. Wenn du zu 100% an deine sportlichen Fähigkeiten glaubst, der Trainer dir dann lapidar nach dem ersten Training etwas mehr Übung verschreibt, könnte das dein Ego sehr treffen. Alles hätte er sagen dürfen, nur das nicht… Das wurmt dich und du verstehst selber nicht, warum. Kommt dir bekannt vor?

    Das Ego auflösen

    Wenn du nun den Kampf gegen dein Ego aufnimmst, könnte es sich als stärker erweisen, als du denkst. Es wird dir Gefühle und Gedanken schicken, die dich genau davon abhalten. Dieses Ego will nicht zerstört werden und es wird wirklich schwer, solange du irgendwie dieses Ego als deine Identität anerkennst. Wer will schon Identität verlieren?

    Das Wort “Ego auflösen” klingt schon anders, woll? Mit Übungen der Achtsamkeit und immer wieder Lesen über dieses Thema wirst du allmählich einen Abstand von deinen Gefühlen und deinem Denken gewinnen und beobachten können, was auf diesen Ebenen stattfindet. Du wirst das Ego als das erkennen, was es ist: Ein Ich-Konzept. Je mehr du das erkennst, umso mehr wird dein Handeln freier und du wirst die Enge des Egos überwinden.

    Mokscha heißt Befreiung.

    Übungen (Seele)

    Shavasana – Totenstellung

    Shavasana – Endentspannung. So wirst Du Shavasana im Yoga bestimmt schon oft geübt haben und meistens leite ich diese Asana als “Schlafstellung” ein, um niemanden zu “erschrecken” (:-).

    Während der Yogastunde hast du dich angestrengt, entspannt und deinen Körper gedehnt. Nun kommt die Stille und die Herausforderung dieser Asana: Der Körper kommt völlig zur Ruhe und wird bewusst in die absolute Entspannung geführt. Du liegst auf dem Rücken und mit verschiedensten Techniken (progressive Muskelentspannung, Bodyscan, Vorstellungsbilder vom z.B. “Wurzelschlagen”) lässt der Körper völlig los, gibt jede überflüssige Muskelaktivität auf und fühlt sich schwerer und schwerer an. Deine Aufmerksamkeit richtet sich nach innen. Am Ende wirst du auch einen Geist (Deine Aufmerksamkeit) von diesem Prozess abziehen, ihn auf eine bestimmte Vorstellung hin konzentrieren oder ihn auch sich ganz entspannen lassen, sodass auch hier überflüssige Tätigkeiten zur Ruhe kommen (“zur-Ruhe-Kommen des Geistes”).

    Im traditionellen Yoga ist es jedoch wirklich die Toten-Stellung, die viel mit dem Zustand von “Tod” zu tun hat. Wie Du weißt, gibt es in dieser Vorstellungswelt gar keinen Tod, sondern nur – parallel zu diesem “bewussten” Zustand (den wir Leben nennen) – einen weiteren, uns eher “unbewussten” Zustand in einer anderen Dimension jenseits unserer physikalischen Welt, eine spirituelle Dimension. Shavasana ist hier eine Übung, diese andere Dimension bewusst zu erleben und die Grenzen beider Realitäten/Zustände einfach zu passieren. Im folgenden Video erklärt das Sadhguru wie immer sehr einfach und anschaulich:

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    3.2 Raja Yoga – der 8fache Pfad nach Patanjali

    3-2-Raja-Yoga-–-der-8fache-Pfad-nach-Patanjali

    Satsangas von Sri M zum Ashtanga (8facher Pfad)

    Table of Contents

      der erste und zweite Pfad: Yamas und Niyamas

      der dritte Pfad: Asanas

      der vierte Pfad: Pranayama

      der fünfte Pfad: Pratyahara

      der sechste Pfad: Dharana

      der siebte Pfad: Dhyana


      der achte Pfad: Samadhi

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      Übungen, Geist - Übungen, Geist-Wissen, Seele

      Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi

      Nach den ethischen Überlegungen (Niyamas, Yamas) und konkreten Übungen (Asanas, Pranayama) betrachten wir nun die geistig/spirituellen Dimensionen des Raja Yogas.

      • Pratyahara – Das Zurückziehen der Sinne (nach innen)
      • Dharana – Zustand der Konzentration als Folge von Pratyahara
      • Dhyana – Zustand der Meditation als Folge von Pratyahara und Dharana
      • Samadhi – Zustand des höheren Bewusstseins als Ergebnis des Yoga
      Übungen, Geist - Übungen, Seele

      Meditation – Urteilsfrei im Hier und Jetzt

      Du hast schon öfters davon gehört: Manchmal werden z.B. in der Schule oder im Gottesdienst Texte ruhig vorgelesen und man nennt das „eine Meditation“. Sicherlich kennst Du auch die Mandalas (sehr symmetrische Ausmalbilder) aus der Schule. Manche sitzen mit verschlossenen Augen da und sagen, dass sie meditieren. Manche machen eine Geh-Meditation und wieder andere nennen Musik und Singen eine Meditation. Andere nennen den Sonnengruß eine Meditation in Bewegung.

      Bei der Meditation geht es also weniger darum, was man tut und ob man liegt, sitzt oder geht. Es geht vielmehr darum, wie man es tut. Meditation ist eigentlich ein Zustand des Geistes:

      • Der Alltag/das Ego hat Pause: Menschen gehen in dem, was sie tun völlig auf. Sie sind nicht zerstreut in äußere Dinge. Das, was sie tun, tun sie mit hoher Konzentration und Hingabe.
      • Es zählt der Moment: Meditierende Menschen erleben den Moment. Sie denken nicht nach über Vergangenes oder Zukünftiges. Sie erleben das, was sie tun, ganz direkt im „Hier und Jetzt“. Dabei erleben sie eine sehr friedvolle Zeit. Oft verschwindet das Zeitempfinden und man hat keine Ahnung, wie lange man in der Meditation war.
      • Keine Bewertung, keine Ziele, kein Leistungsdruck – unbedingte Annahme: In der Meditation wird nicht bewertet, was geschieht. Das Erleben ist Vor-/Urteilsfrei. Sogar, wenn wir bemerken, dass wir abgelenkt sind und Gedanken auftauchen, urteilen wir nicht. Wir nehmen das ohne Bewertung an.
      • Kreativität – freies Fließen von Emotionen und Gedanken: Weil alles, was auftaucht an Gedanken und Gefühlen wertfrei da sein darf, fließen Gedanken und Gefühle frei. Es gibt nichts, was nicht sein darf.
      • Bewusstsein: Alles, was während der Mediation auftaucht, ist bewusst und wird beobachtet. Du bist der Raum, im dem das alles auftaucht: Soham.
      • Ausrichtung auf ein Ideal: Oft versenken sich Menschen einfach in den Moment, sehr oft aber richten Meditierende ihre Aufmerksamkeit auf etwas „Großes“: Auf Mitgefühl, auf Liebe, auf Gott, auf Versöhnung, auf Frieden… Dazu werden manchmal Texte oder Mantren rezitiert oder gesungen. Das Mantra „OM Shanti“ kennst Du bereits. Es geht um die Ausrichtung auf „Frieden“.

      Für mich ist es immer wieder spannend zu beobachten, wie nahe spielende Kinder der Meditation sind: Sie gehen ganz in ihrer Tätigkeit auf, sie tauchen in den Moment ein, sie haben keine Ziele und bewerten ihr Tun nicht und sie verlieren oft jedes Zeitempfinden… Hast Du das bei kleineren Kindern, Geschwistern oder bei Dir selbst schon mal beobachtet?

      Testfragen

      • Meditation ist eigentlich ein …. Ergänze den Satz.
      • Beschreibe den meditativen Zustand des Geistes (6 Aspekte).
      • Was bedeutet „Soham“?
      • Was ist ein „Mantra“?
      • „Das Gegenteil von Meditation ist Zerstreuung in äußere Dinge.“ – Denke darüber nach. Wie sind wir oft zerstreut in äußere Dinge?

      Übungen: Atemmeditation im Sitzen

      Übe folgende Atemmeditation, die Du so auch demnächst anleiten kannst.

      • Komme bequem ins Sitzen.
      • Ziehe die Konzentration von außen ab und schließe die Augen.
      • Spüre Deine Füße, die Waden, die Oberschenkel und entspanne sie.
      • Spüre, wie du am Boden sitzt, wie dein Körper sein Gewicht auf die Matte abgeben kann.
      • Die Wirbelsäule strebt Wirbel für Wirbel nach oben bis hin zum Scheitel Deines Kopfes.
      • Entspanne Schultern, die Arme schwer, Gesicht hell und entspannt.
      • Nun wende Dich Deinem Atem zu. Beobachte es genau. Wie die kühle Luft durch die Nasenflügel ihren Weg nimmt und warm wieder nach außen kommt. Ein und Aus. Wie Wellen ein und aus.
      • Konzentriere Dich nun für eine Zeit komplett darauf. Nur der Atem. Gedanken mögen kommen, lass sie gehen. Empfindungen mögen kommen, kehre zu Deinem Atem zurück.
      • ….
      • Zum Aufwachen vertiefe nun deinen Atem, bewege dich leicht und öffne wieder die Augen.