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Inspirationen Hintergründe

Yoga – ein Übungsweg mit 3 Bereichen

Yoga ist ein ganzheitliches Übungssystem, das dich inspirieren kann in deiner 1) alltäglichen Lebensführung, 2) im Umgang mit deinem Körper/Atem und 3) mit deinen unsichtbaren “inneren“ (geistigen) Tätigkeiten.
Das Wort Yoga meint nicht nur den Übungsweg, sondern auch das Ziel: Glück, Zufriedenheit und das Gefühl von Verbundenheit.

Schauen wir uns die drei Bereiche kurz an:

alltägliche Lebensführung: Yamas und Ni-Yamas

Ganz oft leben wir in Gewohnheiten und schwimmen in den Automatismen des Alltags. Yoga lädt dich mit den 5 Niyamas und 5 Yamas ein, für dich gute Gewohnheiten einzuüben und schädliche Verhaltensweisen zu unterlassen – AEG (aus Erfahrung gut!). Es geht hier nicht Gebote oder Verbote – Empfehlungen…

Yamas
(bitte einüben)
Ni-Yamas
(bitte unterlassen)
Saucha – Reinheit
Santosha – Zufriedenheit
Tapas – Stetiges Bemühen, Eifer
Svadhyaya – Selbstreflexion, Erforschung des Selbst
Ishvara Pranidana – Hingabe zu Gott, Vertrauen in eine höhere Kraft
Ahimsa – Keine Gewalt
Satya – Keine Unwahrheit
Asteya – Keine Begierden/Abhängigkeiten
Bramacharya – kein Übermaß
Aparigraha – kein Stolz

Körper und Atem: Asanas, Pranayama

Die Asanapraxis (Körperübungen) hilft dir, deinen Körper möglichst lange gesund und fit zu halten. Dieser Aspekt wird in der Öffentlichkeit oft zu hoch gehängt: Es geht nicht darum, mit Stolz (Niyama) seinen Body zu formen und ihm in der medialen Medienwelt zur Schau zu stellen oder mit anderen Bodies zu konkurrieren. Es geht darum, sich wohlzufühlen – wissend, dass dieser Körper vergänglich und sterblich ist. Mögen wir ihn lange genießen. Asanas kräftigen und dehnen den Körper. sie massieren die Organe und halten das Gefäßsystem elastisch und jung.

Pranayama ist die Kunst, zu atmen. Ist unser Nervensystem angespannt, atmen wir kurz, schnell und stockend. Ist es entspannt, ist der Atem tief und langsam. Und umgekehrt können wir durch bewusste Atemregulation unser Empfinden steuern und für eine gute Versorgung mit Sauerstoff und für eine gute Abfuhr von “Abgasen“ sorgen.

„innere“/mentale Übungen: Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi

Wir haben gesprochen über Lebensführung und über körperliche Übungen. Nun geht es um die Dinge, die in unserem Hirn oder Geist passieren – und auch diese Prozesse können wir beeinflussen. Im Yoga werden hier vier Schritte/Übungen beschrieben:

  • Pratyahara (Rückzug der Sinne): Gehe mal “offline“. Ziehe dich von den Eindrücken von außen zurück. Was passiert, wenn du nichts hörst, siehst, schmeckst, riechst oder fühlst? Vermutlich geht dein inneres Gedankenkino los – manchmal schlafen wir auch einfach ein…. Beobachte dein eigenes Kino.
  • Dharana (Konzentration): Genau dann, wenn dein Geist mit dir spazieren geht, beginne damit, dich auf etwas Inneres deiner Wahl zu konzentrieren: Ersetze die tausend Gedanken durch einen: ein schönes Bild, ein Gefühl, ein Gedanke oder Mantra, ein Kerzenlicht, ein Wunsch… Konzentriere dich auf ein Objekt deiner Wahl.
  • Dhyana (Mediation): Wenn deine Konzentration länger auf einen Gegenstand – ohne Störungen – gelenkt ist, wirst du “Meditation“ erleben. Meditation ist die erste Frucht deiner “inneren Übung“: Der ununterbrochene Fluss deiner Aufmerksamkeit auf ein Objekt. Halte deine Konzentration.
  • Samadhi (Erleuchtung oder Eins-sein): Wenn dieser Fluss länger aufrecht erhalten wird, verschmilzt das Subjekt (du selbst) mit dem Objekt deiner Konzentration und Meditation. Es gibt keine Grenze mehr. Yoga heißt “Verbundenheit“. Löse dich auf.

Fazit

Jede Yogastunde öffnet dir die Türen zu diesen drei Bereichen: Lebensführung, Körper und Geist. Viel Freude damit!